Do 9. Mai 2013, 23:18
pre consumer (vor dem Verbraucher)
Das Papier ist kein "Altpapier" im herkömmlichen Sinn. Es handelt sich hierbei nur um Rohstoffe, die bei der Verarbeitung und Zuschnitt anfallen.
Das Material beginnt sein "zweites Leben" also schon bevor ein "erstes Leben gelebt wurde".
Eigentlich handelt es sich also um "Neupapier-Recycling".
PS:
Rein theoretisch kann man auch eine komplette Papierproduktion gleich wieder schreddern und mulchen und erhält auf diese Art ein "Schein-Recyclingpapier" ... das einen viel höheren Marktwert hat als das vorherige "normale" Papier.
post consumer (nach dem Verbraucher)
Das verwendete Material hat schon einmal seinen gedachten Zweck erfüllt.Eingesammelt und recycled spart es in seinem "zweiten Leben" die Rohstoffe, die für neues Papier nötig wären.
Altpapier
Dieser Begriff sagt nichts über das verwendete und recycelte Material aus.
Es kann sich um wiederverwendete Schneidereste von neuem Material oder auch um wirklich schon bereits im Umlauf gewesenes Material handeln.
Ohne Zertifizierung ist ein Umweltschutzrecycling eigentlich nicht nachgewiesen.
Schein-Recycling
Wir nennen es so, weil folgende Mischungen möglich sind:
- Neues Material wird ganz bewusst gleich nach der Herstellung wieder recycled.
- Altpapier und neues Material werden gemischt.
- Schneidereste werden mit neuem Material gemischt.
- Der Altpapieranteil ist absichtlich so gering gehalten, dass er farblich keinen Einfluss auf das Endprodukt nehmen kann und ein Papier ergibt, das auch als "neues Papier" durchgehen könnte.
Natürlich wollen wir nicht behaupten, dass diese Mischungen auch benutzt werden. Sie sind einfach nur möglich.
Am Ende kann man jedoch alle Ergebnisse als "recycled" und "umweltschonend" bezeichnen.
Da "echtes Recyclingpapier" relativ teuer in der Herstellung ist, kann man also Tricks und Deklaration einen höheren Marktwert erzielen.