Offenlegungspflichten bringen trotzdem keine Offenheit

[Administrator]

Zu Beginn 2025 wurden einige neue Gesetze gültig. So zum Beispiel auch, dass man auch Daten über Herkunft und Produktion bereitstellen muss.
Schon im Vorlauf wurde klar, dass der Handel/Vertrieb diese Anforderungen gar nicht erfüllen kann.
Die nötigen Daten liegen nur den Herstellern vor und auch nur sie können die geforderten Zusicherungen geben.

Der Handel könnte jetzt natürlich alle nötigen Unterlagen anfordern und dann jeweils bereitstellen.
Er wäre dann aber auch dafür verantwortlich, dass die Unterlagen notfalls sogar tagesaktuell sind. Dazu müssten die Unterlagen tagtäglich neu von den Herstellern angefordert und aktualisiert werden.

Um die Gesetze einzuhalten, begann man damit, einfach die kompletten Herstelleradressen mit allen Kontaktdaten bereit zu stellen.
Damit ist der Handel aus der Verantwortung raus. Wer Zusicherungen und andere Daten braucht, muss sich individuell direkt an den Hersteller wenden.

Die angegebenen Herstelleradressen haben überwiegend nichts mit den wirklichen Herstellern zu tun.
- Ein Importeur zählt auch als Hersteller
- Bei einer Brand/Eigenmarke wird auch der Markeninhaber angegeben und nicht der tatsächliche Hersteller
- Manche Marken werden durch verschiedene Hersteller produziert
- Es sind nur Adressen, unter denen Sie die nötigen Zusicherungen erhalten/erfragen können.


In eigener Sache ...
Wir hatten mal eine Datenbank für/über Papiere angekündigt. Die Kerndaten sind zunächst für über 1.000 Papiere im groben Raster recherchiert worden.
Die Kerndaten waren auch schon in einzelnen Datenblättern aufgeführt.
Mit zunehmender Markenvielfalt wurde es jedoch nötig, immer mehr ins Detail zu gehen. Unzählige Markenpapiere sind nämlich (mit den entsprechenden Daten) wirklich als > 1 Papier = x verschiedene Namen und Verpackungen < zu identifizieren.

Nichts unterliegt jedoch einer höheren Geheimhaltungsstufe einer Marke als die tatsächliche Herkunft diverser Papiere.
Für jedes Papier müssen erst einmal bis zu 49 Datensätze vorliegen.
Zu berücksichtigen ist, dass manche Marken aus einem " +/-" Wert, den höchstmöglichen nehmen, damit das Papier in eine höhere Qualitätsstufe kommt.
Andere lassen Papiere produzieren, deren Werte man erst einmal mit Herstellerdaten abgleichen muss, um den normalen Markennamen herauszufinden.
2024 haben viele Marken ihre Zertifizierungen geändert. Neue Marken tauchten auf und andere sind komplett verschwunden.
Wir hoffen, dass wir die Datenbank bald so erweitert haben, dass wir danach nur noch alle 2 Jahre 50.000 Daten recherchieren, prüfen und aktualisieren müssen.

Das aktuelle Verschwinden von Papieren wird ab 2025 vielen Einkäuferinnen und Einkäufern Probleme bereiten.
Wenn jetzt wirklich absolut das gleiche Papier wieder benötigt wird, muss der Händler all diese Daten haben, um das auch sicher zu stellen.
"alternativ", "gleichwertig", "ähnlich" ist eben trotzdem nicht das gleiche Papier.

Der Händler muss dazu aber auch die exakten Daten der verschwundenen Papiere haben. Diese sind nach dem Auslaufen jedoch nicht mehr erhältlich.