Wer in einer oberen Etage angeliefert haben muss, wird sich freuen, wenn ihm das Papier direkt dorthin gebracht wird.
Viele Firmen sind bereit, für diesen Service auch gut zu bezahlen, da die Arbeitskraft und Arbeitszeit des eigenen Personals natürlich auch eine Rolle spielt.
Dieser Service wird in Fachkreisen "Vertragung" bzw. "Arbeitsplatzbelieferung" genannt.
Der Service wird immer seltener angeboten, da die Lager oft Verträge mit Transporteuren abschließen, die nur noch "frei Bordsteinkante" anliefern möchten.
Einige Lager arbeiten mit Kurierdiensten zusammen, die dann den Transport + das "Vertragen" übernehmen.
Die Kosten werden dann für jede Anlieferstelle individuell errechnet.
- Entfernung vom Lager
- Entfernung vom Parkplatz bis zum Gebäude
- Anzahl der Treppenstufen
- Zeitaufwand für das "Vertragen"
- wie viele Lieferungen kann die liefernde Person dann überhaupt noch am Tag durchführen.
Das alles ergibt dann den individuellen Preis. Solche Preise sind natürlich weit davon entfernt, was man früher als Pauschalpreise so gewohnt war.
Hier kann es sich durchaus lohnen, dass man ganz normal anliefern lässt und sich an eine Zeitarbeitsfirma wendet, dessen Personal das Papier dann in die Etage trägt.
Aufzüge sind mittlerweile zum Problem geworden
Immer mehr LKW sind mit motorgetriebenen "Ameisen" ausgestattet, mit denen dann abgeladen und geliefert wird. Das Eigengewicht einer solche Ameise beträgt oft rund 720 Kg. Will man z.B. eine Palette (500 Kg) in einen Aufzug setzen lassen, muss der also eine Traglast von mindestens 1.3 Tonnen haben.
Diese hohe Traglast haben Personenaufzüge eigentlich kaum. Würde man in ihnen absetzen, würde der Aufzug direkt absacken und ein extrem hoher Schaden entsteht.
Transportfahrer haben daher oft die Anweisung, dass sie auf gar keinen Fall in einen Aufzug setzen dürfen.
Ein manueller/mechanischer Hubwagen hat ein Gewicht von um die 100 Kg. Deshalb ist es früher auch bei Personenaufzügen noch gegangen.
Auch bei Lastenaufzügen wirkt es sich aus, dass man nur noch mit weniger flexiblen Arbeitsgeräten als früher anliefert.
Der Wendekreis einer Ameise ist erheblich größer als bei einem Hubwagen. Dadurch braucht man auch größere Aufzüge, wenn man nicht nur auf der einen Seite hinein und auf der anderen Seite wieder heraus kann.
Da eine "Aufzugfahrt" aber mehr Zeit erfordert, als wenn man einfach absetzen kann, fallen Aufzüge mittlerweile auch schon unter "Vertragung", die extra berechnet wird.
Als Alternative bieten sich manchmal Paketdienste an
- Jeder Paketdienst hat eine anderes Maximalgewicht pro Transportauftrag.
Dadurch werden manchmal unnötig viele Lieferungen fällig.
- Die Lieferbedingung "hinter die erste Tür" wird immer wieder anders ausgelegt.
Eigentlich sollte man ja annehmen, dass damit gemeint ist "hinter die erste Tür des Empfängers". Manche Boten legen es aber als "hinter die erste Tür des Gebäudes" aus. Die Pakete werden (auch bei Bürohochhäusern) einfach im Parterre-Eingang abgelegt.
- Es kommt immer nur auf die Zuverlässigkeit und den Arbeitswilllen des Paketboten an
Mir persönlich ist eine Firma bekannt geworden, bei der wirklich alle Paketdienste die Sendungen draußen (völlig ungeschützt vor dem Wetter) vor der Eingangstreppe ablegen. Nicht einmal Briefe werden 10 Stufen zum Briefkasten am Haus hoch getragen.
In diesem besonderen Fall gibt es keine Handhabe. Das Personal muss alle paar Stunden nachschauen, ob irgendwer etwas gebracht hat - denn - geklingelt wird dort auch nicht
Paketdienste sind also auch nicht immer eine sichere Angelegenheit.
"Jede Arbeit ist ihres Geldes wert"
Man muss bereit sein, diesen Wert auch zu bezahlen - oder - man muss die Arbeit durch das eigene Personal machen lassen