Papier als Rüstung
Die Chinesen haben bis ins 19. Jahrhundert Rüstungen aus Papier benutzt.
Durch entsprechende Lagenanzahl und einer Überlappung wie bei Dachschindeln gelang es, dass Rüstungen aus Papier genauso viel Schutz boten, wie Rüstungen aus Metall.
Papierrüstungen hatten ihnen gegenüber sogar Vorteile, da sie weniger starr und viel leichter waren. Gleichzeitig waren sie relativ günstig herzustellen.
Nachteilig war an Papierrüstungen nur in dem Punkt, dass sie (natürlich) im Einsatz verschlissen. Für längere Kampfhandlungen waren sie deshalb nur bedingt geeignet.
Rüstungen aus Papier waren ideal für Fußtruppen, die schnell und agil reagieren mussten.
Eine Rüstung aus Papier schützte nicht nur vor Pfeilen und Schwerthieben, sondern sogar noch bis zu den im 17. Jahrhundert verbreiteten Steinschlossgewehren und Pistolen.
Erst mit der Erfindung moderner Schusswaffen mit Geschosshülsen , wie wir sie heute noch kennen , endete die Zeit der Papierrüstungen ... aber auch die der Rüstungen aus Metall.
Ab diesem Zeitpunkt boten sie keinerlei Schutz mehr gegen zeitgemäße moderne Waffen.
Papier als Schutzhelm
Mit Leim getränkt und in mehreren Lagen übereinander gebracht und trocknen gelassen, bildet Papier eine so hohe Stabilität, dass sie an die eines modernen Schutzhelmes heran reicht.
Dieses Verfahren wird heute auch benutzt um enorm stabile Schutzverpackungen (und auch Möbel) aus Papier herzustellen.
Papier als Waffe
Die ersten Arten von "leichten Schusswaffen", wurden in China in Form von Raketen benutzt. Die Raketen bestanden aus fest gerollten Papierlagen, die einen Vorrat an Schwarzpulver aufnehmen konnten (siehe heute benutzte Feuerwerksraketen). An einen Speer gebunden, beschleunigten sie ihn so sehr, dass er als Fernwaffe eingesetzt werden konnte.
Die sehr geringe Treffergenauigkeit wurde durch die Menge an Geschossen wettgemacht, die wie ein "gefährlicher Regen" auf das Schlachtfeld hernierderging.
Papier kann auch heute noch als "Kurzwaffe" eingesetzt werden. Wie hart eine eingerollte Zeitung sein kann, und welchen "durchschlagenden Erfolg" man damit erzielt, kann jeder einmal selber ausprobieren.
Entsprechend vorbereitet, kann eine einfache Zeitung sowohl zur Hieb- als auch zur Stichwaffe werden.