Kauf auf Abruf - Rahmenvertrag

Kauf auf Abruf - Rahmenvertrag

Ungelesener Beitragvon Administrator » Do 9. Mai 2013, 16:25

Der "Kauf auf Abruf" wurde schon unter Großmengen-Einkauf wenn es billig ist ? beschrieben.

Er lohnt sich nur, wenn man damit eine relativ kurze Zeit überbrücken möchte.
Langfristige Abrufzeiten führen oft zu Qualitätsverlusten und/oder zu erhöhten Lagerkosten.

Gleichzeitig ergibt sich noch ein Liquiditätsproblem, wenn die Ware bereits beim Kauf bezahlt werden muss.

Bei einem "Kauf auf Abruf" kann man das Papier nicht einfach wechseln, wenn z.B. die Qualitätsansprüche steigen. Man hat genau diese Sorte/Qualität gekauft.
Dadurch wird man also auch relativ unflexibel.

Rahmenvertrag
In einem Rahmenvertrag wird vereinbart, dass bestimmte Papiere für einen vereinbarten Zeitraum, immer den vereinbarten Preis haben.
Der Händler verpflichtet sich eindeutig dazu und (je nach Vertrag) kann auch eine Vereinbarung getroffen werden, dass der Kunde sich dazu verpflichtet, immer nur bei diesem Händler einzukaufen.

Bei einem solchen Rahmenvertrag gibt der Kunde seinen voraussichtlichen Jahresverbrauch an. An diesen Werten orientiert sich dann in der Regel auch der Preis.
Natürlich weiß der Händler, dass der Kunde im Laufe der Zeit immer weniger verbrauchen will oder wird. Der Kunde will ökonomisch und ökologisch handeln, weil das eben "ganz normal ist".
Der Händler wird das natürlich auch in seine Kalkulation einbeziehen wollen.

Der Vorteil eines Rahmenvertrages, ergibt sich für den Kunden nur dadurch, dass er einen "garantierten Festpreis" hat und dass er deshalb nicht immer wieder neu kalkulieren muss.
Der Nachteil ergibt sich dann, wenn die Papierpreise fallen oder wenn er im Laufe der Vertragszeit nicht die vorher angestrebten Abnahmezahlen erreicht.

Fällt der Papierpreis (was mehrmals im Jahr passiert), wird der Kunde es nicht mitbekommen, wenn er sich nicht immer wieder darüber informiert.

In diesen Zeiten zahlt er (gerade bei größeren Einzellieferungen ab 1 Palette) mehr als er eigentlich zahlen müsste.

Hat er sich vertraglich verpflichtet, nur bei diesem Rahmenvertragshändler einzukaufen, zahlt er in diesen Zeiten auch dann drauf, wenn er sich regelmäßig informiert.
Er hat sich dann eben vertraglich verpflichtet, nur dort einzukaufen und kann deshalb saisonale Preisvorteile anderer Händler nicht nutzen.

Wenn der Vertragshändler nach Ende des Rahmenvertrags feststellt, dass der Kunde "eingespart" hat, muss/kann/wird er neu kalkulieren.
In der Regel wird dann der Preis steigen, wenn die gesamte Umsatztendenz negativ ist und gleich bleiben, wenn es sich um ein "Ausnahmejahr" handelt.
Es wird nie nachvollziehbar werden, wie ein Rahmenvertragshändler kalkuliert (hat) und welche Faktoren er einbezogen hat.
In der Regel wird das Vertragsverhältnis aber oft, trotz höherer Preise, fortgeführt, weil es für den Einkäufer bequemer ist, wenn er sich nicht umstellen muss.

Bis vor einigen Jahren, war ein Rahmenvertrag die ideale Möglichkeit, einen guten Preis für "Kleinmengenlieferungen" zu bekommen.
Diese Zeiten sind jedoch vorbei, seitdem diverse Händler Kleinstmengen so günstig abgeben, als wenn man palettenweise einkaufen würde.

Ein Rahmenvertrag ist deshalb längst keine finanzielle Ersparnis mehr, sondern erspart nur noch, dass man vor dem Einkauf noch einmal die Preise vergleichen "darf/kann/muss".
Der Rahmenvertrag wird damit einfach nur zum "persönlichen Katalogpreis". "individuelle Katalogpreise" bietet aber jeder Händler an
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