Wie und wo kauft man "am besten" ?

Wie und wo kauft man "am besten" ?

Ungelesener Beitragvon Administrator » Sa 8. Nov 2014, 12:42

Es gibt (heute) eigentlich 3 große Vertriebswege:

1) Direkt beim Werk oder Hauptvertretung
Wie schon erwähnt , birgt das durchaus einige Nachteile in Sachen Produktbindung und Preisdiktat.
Oft arbeiten auch Werksvertretungen unter verschiedenen Namen, so dass es nicht auf den ersten Blick auffällt, dass sie zusammenarbeiten.
Bekommt eine Vertretung eine Anfrage, gibt sie die an die zuständige Vertretung weiter oder spricht sich mit ihr ab.
Das ist übrigens keine unzulässige Absprache, weil es sich nicht um eigenständige Unternehmen handelt. Es sind ja nur einzelne Filialen.

Bekommt man beim Werk immer den besten Preis ?
Hier kommt es zunächst einmal auf die Marktsituation an. Manche Kunden möchte man aus Prestigegründen haben, von anderen erhofft man sich Zugang zu wirklich lukrativen Märkten.
Ist die Marktlage sehr gespannt und der Wettbewerb in der Region der Niederlassung hoch, wirkt sich das auch positiv auf die Preisgestaltung aus.

Der "normale Großkunde" ist aber eigentlich nicht so groß wie er oft denkt. Für ein Werk ist er nur ein Kleiner, der effektiv einen hohen Aufwand verursacht. Er wird also (wenn er nicht den o.g. Kriterien entspricht) eher selten einen "wirklich guten Preis" bekommen - wenn er ihn mit anderen vergleicht.

Was ist mit Vertrieben ?
Jeder wird sich denken
"Ein Vertrieb kauft ein und verkauft weiter. Er kann also nicht günstiger als ein Werk sein"


Dieser Gedanke ist grundsätzlich richtig, lässt aber außer Acht, dass ein Vertrieb eben ein viel höheres Umsatzvolumen hat. Wer regelmäßig viel und oft einkauft, bekommt in der Regel viel bessere Preise.
Verkauft er weiter, gibt er einen Teil dieses Preisvorteils an den Kunden ab und vom Rest kann er auch noch existieren.
Verglichen mit dem Werkspreis für eine kleinere Menge, profitieren hier also beide Seiten von dem Handel.

Der Einzelhandel
Hierzu zähle ich jetzt einmal alle Firmen, die ein Ladengeschäft haben - egal , ob sie für den Endverbraucher bestimmt sind oder für Gewerbetreibende.

Der große Vorteil ist, dass man sich die Ware ansehen und direkt mitnehmen kann. Hierdurch sind Qualitätsvergleiche sehr schnell möglich und man bekommt auch mittlerweile spezielle Kleinmengen für Verbraucher.
Die Papierindustrie wendet sich mit fallendem allgemeinen Papierverbrauch dem kleinen Endverbraucher zu und packt Papiere längst auch schon in "Haushaltsgrößen" von 125 und 250 Blatt ab.

Wir haben gelernt, dass Papier teilweise rasant altert. Die Kleinmenge ist für den Verbraucher also auch ein Qualitätsvorteil: Er hat nach der "halben Zeit einer 500-Blatt-Packung" wieder optimale Qualität und keine überalterte und unansehnliche Ware.

Dafür zahlt er eben auch entsprechend mehr für die gleiche Menge.


Kauf im Internet
Nein, ich habe mich nicht verzählt. Dieser 4. Punkt ist keine eigene Anlaufstelle, sondern wird von allen vorher genannten benutzt.

Im Internet kann man durchaus mehr bezahlen als im normalen Ladengeschäft. Die typischen Fallen sind in der Regel, dass man erst ab einer bestimmten Summe keine Versandkosten mehr hat. Kauft man weniger ein, zahlt man zusätzlich Transportkosten & Co.

Manchmal sind diverse Zusatzkosten auch erst am Ende einer Bestellung zu sehen. Bearbeitungsgebühren, Mindermengenzuschläge, Logistikzuschläge ( usw. ) werden sie genannt. Manchmal muss man sogar eine pauschale Versicherungsgebühr bezahlen.

Diese Zusatzkosten zwingen zu einem "Mehreinkauf" ( um sie zu vermeiden) oder dazu, dass der "billige Internetpreis" eben nicht mit einem normalen Ladenpreis konkurrenzfähig ist.

Leider bekommt man beim Internetkauf eher selten vorher zu sehen, welche Qualität man sich da einkauft. Nur wer Sorten kauft, die er schon hatte, kann sich da sicher sein.

Das Widerrufsrecht für Verbraucher gilt übrigens nur für "Endverbraucher". Gewerbetreibende fallen nicht darunter - und - dieses " Recht auf kostenloses Zurücksenden" wurde auch in der letzten Zeit abgeschafft. Jetzt können Händler selber festlegen, ob sie die Zusatzkosten tragen oder ob es der Kunde muss.

Mein persönliches Fazit:
Kaufen Sie dort wo es am Günstigsten ist, wenn Sie die Qualität beurteilen können. Ignorieren sie dazu alle Vorurteile über "günstige Preise" , das betrifft auch "Discounter".
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