Bereits 2018 sind einige Papiervertriebe vom Markt verschwunden bzw. in die Unscheinbarkeit versunken.
Für kleinere Vertriebe gab es dadurch Chancen, sich neu am Markt zu positionieren. Für den Verbraucher hatte es eigentlich keine Auswirkungen, da sich ja immer noch genügend Mitbewerber fanden, damit die Situation nicht ausgenutzt werden konnte.
Im nächsten Jahr werden jedoch mehrere Großvertriebe fusionieren.
Großvertriebe sind die direkte Schnittstelle zu den großen Papiermühlen. Einerseits vermarkten sie deren Papiere und andererseits haben sie auch ihre eigenen Brands und weitere Bezugsquellen.
Zieht eine Papiermühel die Preise zu hoch, organisiert man sich eben das Papier für seine eigene Marke ais einer anderen Papiermühle.
Der Wegfall von Großvertrieben wird dafür sorgen, dass verschiedene Eigenmarken wirklich identisches Papier enthalten. "Marke X" wird also nicht mehr analog/annähernd "Marke Y" sein, sondern "Marke X = Marke Y".
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Für kleinere Vertriebe bedeutet der Wegfall von diversen Großvertrieben, dass sie weniger Möglichkeiten haben werden, zusammen mit ihren Kunden, den Preis durch Wechsel zu einem anderen Großvertrieb zu drücken.
Bislang konnte ein kleiner Vertrieb Druck ausüben indem man einfach für das laufende Quartal das gesamte Volumen von einem anderen Vertrieb bezog.
Der vorherige Stammlieferant wusste gleich, was los ist und änderte seine Preispolitik in der nächsten Preisrunde. Der "neue" Großvertrieb bekam einen Geschmack davon, welches Volumen er bekommen könnte, wenn er auch im nächsten Quartal "gute Preise" machen würde.
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Diesen Prinzip funktioniert nicht mehr, wenn es immer weniger Quellen gibt, die miteinander konkurrieren müssen.
über 80% alle Kopierpapiere in Europa stammen schon aus nur einer einzigen Papiermühle. Der Zusammenschluss von Großvertrieben ist für die Papiermühle gut, weil es die anderen Hersteller vom Markt verdrängt.
Für den Verbraucher ist es auf keinen Fall gut, wenn ein Monopolist immer größeren Einfluss bekommt.