Traditionsmarken und scheinbare Angebotsvielfalt

Traditionsmarken und scheinbare Angebotsvielfalt

Ungelesener Beitragvon Administrator » Do 9. Mai 2013, 22:54

Immer wieder stößt man auf "Markennamen mit Tradition".

Der erste Gedanke bei einem solchen Namen:
"Eine Traditionsmarke stellt nur hohe Qualitäten her, sonst hätte sie sich nicht so lange halten können."

Dieser Gedanke ist grundsätzlich nicht falsch.
Sie sollten jedoch bedenken, dass ein Markenname keinen Zusammenhang zum "Traditionswerk" haben muss.

Im Zuge der Globalisierung und der Zusammenschlüsse, gehen immer mehr Markennamen auf Herstellungs- und Einkaufsverbände über.
Obwohl damit auch der der Rückschluss "Tradition = gute Qualität" nicht mehr stimmt, profitieren diese Verbände natürlich weiterhin vom guten Ruf der Traditionsmarke.

Unter einer "alten Marke" kann dann auch eine ganz andere Qualität als vorher angeboten werden.
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Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass sich die gleichen Verbände scheinbar selbst Konkurrenz machen.
Neue und alte Markennamen werden angeboten und scheinen miteinander zu konkurrieren.

Das führt für den Einkäufer zum Trugschluss, dass er die Wahl zwiwschen vielen verschiedenen Qualitäten hat und/oder eine bestimmte Firma unterstützt.

Im "schlechtesten Fall" hat er aber nur die Auswahl zwischen dem gleichen Papier unter anderer Verpackung.
Die Preisunterschiede entstehen durch den Bekanntheitsgrad der jeweiligen Marke. "Tradition" kostet dann eben mehr als ein "Newcomer".
Vielleicht wertet eine Folienverpackung das eine Label etwas auf, vielleicht wird einfach mehr Wert auf eine gut aussehende Verpackung gelegt ?

Am Ende kommt das Geld nur in "eine Kasse" und die scheinbare Vielfalt hat nur für mehr Umsatz gesorgt.
Weil sich der Einkäufer (durch die große Auswahl an Markennamen) "gut beraten" fühlt, hat er sich nicht an andere Anbieter gewendet.

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Wenn man sich über seine "Lieblingsmarke" näher informieren will, stößt man leider oft an Grenzen.
Für "Markennamen" werden oft sogar eigene Firmen angemeldet. Ein Zusammenhang zu Verbänden und Gruppen wird deshalb nicht sofort ersichtlich.

Hier hilft es aber eventuell weiter, wenn man die verschiedenen Adressen und Veröffentlichungen miteinander vergleicht.

Kann es sein, dass mehrere Papierwerke exakt die gleiche Adresse haben ?
Wieso findet man viele "Markennamen" unter der gleichen Adresse ?
Wieso enden die E-Mail-Adressen auf "ziemlich ähnlichen" Endungen ?

Hat man sich diese Fragen einmal gestellt, wird man auch herausfinden, ob es sich wirklich um eine völlig eigenständige Marke handelt oder ob die Marke längst schon in einem Konzern aufgegangen ist.

Konkurrenz innerhalb eines Konzerns/Gruppe ist kaufmännisch nicht sinnvoll.
Die Ressourcenauslastung für einzelne Teile der Gruppe ist nicht gleichmäßig. Das bedeutet, dass auf "der einen Seite die Maschinen fast stillstehen" während die "beliebten Marken" mit der Lieferung nicht mehr nachkommen.
In der Regel werden deshalb die Volumen gleichmäßig über die ganze Gruppe verteilt... und da das gleiche Papier "mal hier und mal da" hergestellt wird, schwankt auch immer wieder mal die Qualität.
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