Wer immer nur die Mengen einkauft, die er in der nächsten Zeit verbrauchen wird, braucht sich nur selten Sorgen um die Lagerung zu machen.
Wichtiger wird der "Aspekt Lagerung" jedoch, wenn man auf Vorrat einkaufen will - um z.B. Sonderpreise nutzen zu können.
Typische Lagerungsfehler
Der schlechteste Lagerort ist natürlich ein "typischer Keller".
Hier herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit und auch das Staubaufkommen ist relativ hoch.
Im Laufe der Zeit werden die Kartons und Paletten also die Luft- und Bodenfeuchtigkeit aufnehmen. Damit einhergehend ist auch eine Verschlechterung der Qualität.
Wer am Jahresanfang noch sehr zufrieden mit den Ergebnissen ist, wird sich dann am Ende vielleicht beschweren wollen, dass das "Papier nichts taugt".
Schuld daran ist jedoch nicht die Qualität, sondern nur die Lagerung.
Der nächste, oft gemachte, Fehler ist:
Das Papier wird direkt auf dem Boden gelagert.
Hier dringt die Feuchtigkeit aus dem Boden auf Dauer ins Papier ein.
Zwischen Papier und Boden muss Platz sein, damit ein Luftausgleich entsteht.
Und wieder ein Fehler:
Das Papier wird auf den Transportpaletten belassen
Die Paletten dienen dem reinen Transport und der relativ kurzen Lagerung darauf.
Sie sorgen zwar für den nötigen Bodenabstand um Feuchtigkeit nicht von unten eindringen zu lassen, jedoch gibt es einen Aspekt, der oft nicht bedacht wird:
Auf der untersten Lage Papier lastet das Gewicht von rund 1/2 Tonne der Lagen darüber. Diesem enormen Druck gibt das Papier in der Regel irgendwann nach. Anfangs kaum sichtbar/spürbar, wird es sich mit steigender Lagerungszeit immer stärker ausbilden ... bis man nach langer Lagerungszeit die unterste Lage eigentlich nicht mehr benutzen kann.
In der Regel sind damit 20.000 Blatt Papier (typische Lagenpackung von Kopierpapier) für den gedachten Zweck unbrauchbar geworden.
Und noch ein Fehler:
Das Papier wird in einem nicht gleichmäßig temperierten Raum gelagert.
Mit Temperaturschwankungen gehen auch immer verschiedene Luftfeuchtigkeiten einher. Wieder hat erhöhte Luftfeuchtigkeit eine Chance, die Qualität des Papiers zu mindern.
Die fast ideale Lagerung von Papier:
- abgepackt von Transportpaletten
- durch Folie gegen Staub und anderen Anhaftungen geschützt
- ebener Untergrund
- wenige Lagen übereinander
- Luftzirkulation unter und rund um das Papier
- durchgehend gleichmäßige Temperatur
(ohne Gewähr ca. + 15 - 22 °C )
Je länger das Papier gelagert werden soll, desto mehr Wert muss man auf diese Lagerungsaspekte legen... damit man nicht am Ende der Lagerungszeit, den Preisvorteil des günstigen Einkauf mit Qualitätsverlusten bezahlt.
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Der "perfekte Einkäufer" achtet deshalb darauf, dass er nur so viel Papier einkauft, wie er in einem bestimmten Zeitraum auch verbrauchen wird.
Ein kleiner Puffer, um Versorgungsengpässe zu überbrücken, genügt.
Der Einkauf von Papier beeinhaltet nicht nur die Nachbestellung.
Man muss auch immer berücksichtigen, wie viel die sachgerechte Lagerung kostet.
Die branchenüblichen Preissprünge von bis zu 20 Prozent pro Ries und Quartal können durch Lagerhaltung nur dann aufgefangen werden, wenn die Lagerkosten erheblich geringer sind.
Durch immer weiter steigende Energie- und Lagerkosten verringert sich der Spareffekt durch Vorratshaltung aber immer mehr.
Ein paar Stunden an Zeitinvestition für Angebotseinholung und -Prüfung stehen hier oft nicht mehr im Verhältnis zur Einsparung durch Lagerkosten.
"Frisch vom Werk" ist besser und oft auch billiger als "gut abgelagert"