Im Papierbereich gibt es zwei ganz verschiedene Palettengrößen.
Papier-Palette
Sie trägt im Standard ein Gewicht von 500 KG Papier.
Das bedeutet, dass eine volle Palette mit 80g/qm Papier 100.000 Blatt A4-Papier tragen kann.
Bei einem gleich schweren A3-Papier sind das dann 50.000 Blatt.
Bei A5-Papier sind es dann 200.000 Blatt
Bei leichteren Papieren als 80g/qm sind es dann entsprechend mehr Blatt Papier und bei schwereren Papieren sind es dann weniger Blatt pro Platte.
Die Begrenzung für die Menge, ist immer die Tragfähigkeit der Palette.
Die Standard-Packart bei einer Papierpalette sind 40 Kartons A4-Papier.
Je nach Abmessungen werden sie in 5 Lagen á 8 Kartons gepackt.
Die "Papier-Palette" ist "die Norm" für Office-Papiere.
Formatpapiere werden auf etwas größeren Paletten transportiert, die jedoch nur unwesentlich tragfähiger sind.
Papier-Paletten sind Einwegpaletten. Sie sind nicht an ein Tauschsystem angeschlossen und nicht genormt. Der Kunde kann sie deshalb "frei verwenden". Er muss bei einer Warenlieferung weder eine Tauschpalette zurückgeben, noch die erhaltene Palette bezahlen.
Die Hölzer von Papier-Paletten sind nicht speziell behandelt. Es handelt sich um sogenanntes "Rohholz", das nicht extra haltbar gemacht wurde. In der Regel kann es deshalb auch zum Heizen benutzt werden (wenn man die Möglichkeit dazu hat).
Euro-Palette
Während sie allgemein der "Tausch-Standard" ist, spielt sie in der Papier-Branche eine untergeordnete Rolle. Sie ist die "Ausnahmeerscheinung".
Auf einer Euro-Palette können bis zu 2 Tonnen Material transportiert werden.
Bei einer Papier-Lieferung enthält sie 120.000 Blatt A4-Papier mit 80g/qm.
Durch ihre höhere Tragfähigkeit wird sie auch öfters benutzt, wenn es um Papiere mit höheren Flächengewichten geht.
Ansonsten kann man es sich fast an seinen 10 Fingern abzählen, welche Papiere werksseitig auf Europaletten verpackt werden.
Da Euro-Paletten an ein Tauschsystem angeschlossen sind, wird bei Lieferung eine "Tauschpalette" gefordert oder die Palette wird in Rechnung gestellt.
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Während Eisenbahnwaggons und "normale LKW" auf den Transport von Europaletten genormt sind, werden "spezielle Papier-LKW" auf den Transport von Papier-Paletten ausgerichtet.
Es handelt sich dabei nicht um 40-Tonner-LKW, sondern um "kleine 18 Tonner".
Das hängt auch damit zusammen, dass ein "Papier-LKW" erst ab dem Verteilerzentrum eingesetzt wird und sich danach da "durchkämpfen" muss, wo ein 40-Tonner Probleme hätte.
Papier ist schwer. Durch die kleinen Papierpaletten und entsprechend kleine Aufbauten, kann man also die Fahrzeuggrößen so klein halten, dass man auch in Innenstädten noch anliefern kann, wo sonst nur 7,5-Tonner-LKW zu sehen sind.
Wie überall in der Logistik, gibt es also auch hier "praktische Gründe" weshalb "Papier etwas Besonderes" ist.