"Sie müssen ein anderes Papier nehmen. Das hier färbt ab"
Man stellt sich unwillkürlich die Frage, ob sich der besagte Techniker wenigstens einmal ansatzweise damit befasst haben könnte, wie Papier hergestellt wird und seine "weiße Farbe" erhält.
Selbstverständlich wird das Papier nicht weiß eingefärbt. Es wird mittels chemischen Mitteln oder Sauerstoff gebleicht. Wenn nicht gefärbt wird, kann auch nichts abfärben.
Eigentlich ist damit jetzt die Frage schon beantwortet.
Ich biete Ihnen aber an, einmal den Selbsttest mit einem anderen gebleichten Material vorzunehmen: Nehmen Sie einen weißen Stoff und reiben Sie ihn an einer rauen Oberfläche. Sie werden den Stoff nicht dazu bekommen, dass er weiß abfärbt, weil auch er nicht gefärbt, sondern nur gebleicht wurde.
Machen Sie jetzt den gleichen Test mit einem Blatt weißem Papier. Wenn Sie (in beiden Fällen) einen weißen Abrieb feststellen, handelt es sich nicht um Farbe, sondern Sie haben einfach nur die Oberfläche beschädigt und das Material abgerieben.
Durch mechanische Beanspruchung kann natürlich auch in Druckern und Kopierern das Papier abgerieben werden. Hinzu kommen vielleicht noch Staubreste aus der Produktion, die sich im Gerät ablagern und mit der Zeit immer weiter verfestigen können. Das Weiße ist dann aber eben nur Papierstaub und keine "Papierfarbe".
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Den Einkäufer, der mir die Behauptung des Technikers präsentierte, war nicht mein Kunde, sondern der eines anderen Lieferanten. Er bekam trotzdem nicht den Rat, den Lieferanten oder das Papier zu wechseln, sondern nur den Techniker.
Wenn ein Techniker einem Einkäufer sagt, ein Problem würde nur durch das Papier verursacht werden, sollte er die Behauptung einfach mal einem präsentieren, der täglich mit Papier zu tun hat.
Ein Papier-Lieferant muss sein Material in allen Bereichen kennen. Das schließt auch mit ein, wie es in einem Drucker verarbeitet wird und wie es sich dort verhält.
Ein Techniker muss seine Maschine kennen. Er muss aber nicht unbedingt besonders viel über Papier wissen.