Wenn man seine Leerbehälter abgegeben hat, beginnt erst die eigentliche Arbeit, rund um das Recycling, für den Händler.
1) Er muss die Leerbehälter sichten und sortieren
a) Original-Behälter aus aktuellen Serien
Diese kann er in der Regel problemlos wieder zum Recycling geben.
b) Original-Behälter aus ausgelaufenen Serien
Hier muss der Händler schon suchen, damit er noch einen Entsorger findet. Wird das TT nicht mehr neu hergestellt, finden sich in der Regel keine Firmen mehr, die diese Leerbehälter recyclen wollen. In dem Fall fallen dann Entsorgungskosten an.
c) Behälter von Alternativ-Produkten
Diese Behälter sind in der Regel nur sehr schwer wieder abgzugeben. Grund dafür ist, dass das Recyclingunternehmen keine "definitive Anlaufstelle" hat, von der es genau weiß, dass dort genau diese Behälter wieder befüllt werden.
Gerade "Eigenmarken" verhindern, dass man anhand des Behälters den eigentlichen Hersteller feststellen kann.
Sehr oft werden solche "Nicht-Originale" deshalb abgelehnt oder es werden gleich Entsorgungskosten berechnet.
d) volle Behälter
Alte defekte Drucker, überalterte Vorräte usw. Die Gründe mögen vielfältig sein. Es ist jedoch Fakt, dass immer wieder volle Tonerbehälter auftauchen, die zurückgegeben werden.
Hierbei wird es kritisch. Der Inhalt ist "kompletter Sondermüll" und er wird auch nur selten angenommen.
2) Er muss die richtigen Recycler finden
Der "kleine Einzelhändler" schickt die leeren Behälter vielleicht "in Bausch und Bogen" an seinen Großlieferanten. Irgendwann "reißt die Rücknahmekette jedoch ab".
Genau an dieser Stelle, beginnt dann der nächste Arbeitsschritt.
Nicht jeder Recycler nimmt immer die gleichen Leerbehälter an. Heute noch "freut man sich", wenn ein bestimmter Typ angeboten wird und nächsten Monat soll das Recycling dann schon Entsorgungsgebühren kosten.
Das Unternehmen muss jetzt also herausfinden, wer überhaupt die diversen Leerbehälter annimmt. Die Recyclingunternehmen geben jeden Monat neue Listen heraus, die natürlich immer wieder gesichtet werden müssen.
Recyclingunternehmen sind nicht identisch mit den Herstellern. Sie haben ihre "eigenen Wege", wie die Leerbehälter recycled werden.
3) Der nächste Punkt ist der Kostenfaktor
Wer genügend Platz hat, kann natürlich die "unerwünschten" Behälter einige Zeit lagern und darauf hoffen, das sie irgendwann wieder einmal beliebt sein werden. Lagerplatz kostet aber auch Geld und es nicht sicher, dass sich die Situation auch definitiv ändern wird.
Es kann also sein, dass man längere Zeit sammelt ... um dann festzustellen, dass man einfach nur Sondermüll gesammelt hat, der in der Entsorgung immer teurer geworden ist.
Weiterhin ist die Entsorgung in der Regel, auch bei beliebten Behältern, nicht kostenlos.
Die Recyclingunternehmen verlangen, dass man die Transportkosten selbst trägt, wenn der "Rückgabewert" zu gering ist.
Transportkosten + Entsorgungskosten + Vorarbeiten stellen also einen relativ hohen Kostenfaktor dar.
Gibt es für die Rückgabe auch Geld ?
Ja. Manche Hersteller geben wirklich Geld für Leerbehälter. Sie sparen sich dadurch ja auch erneute Material- und Herstellungskosten für den Behälter.
Da man dafür aber relativ große Mengen anbieten muss, und dazu selbst auch noch die Transportkosten zu tragen hat, erübrigt sich dieses Rückgabeverfahren für die meisten Händler. Kaum Keiner kann (einzeln) die nötigen Mengen anliefern, um kostendeckend (geschweige denn gewinnbringend) zu arbeiten.
Diese Mengen schaffen nur die großen Recyclingunternehmen.
Wer recycled eigentlich ? Sind es die Vertriebe oder Großhändler ?
Nein. Es gibt in Europa einige Firmen, die sich auf dieses Recycling spezialisiert haben. Jeder Großhändler hat da seine eigenen Kontakte , an wen man die Leerbehälter senden soll/kann.
Wo wird denn recycled ?
Es ist in den letzten Jahren ein Netzwerk entstanden, das nicht mehr überschaubar ist.
So konnte ich die Leerbehälter noch vor wenigen Jahren an eine deutsche Adresse senden. Danach gingen sie an Adressen in den Niederlanden und wurden dort abgefertigt.
Jetzt gehen die Behälter zum Recycling in die Niederlande und die entsprechenden Recyclingübersichten kommen aus Polen, Tschechien usw.
Obwohl es immer noch das gleiche Unternehmen ist, verlagert sich das eigentliche Recycling also immer mehr in den osteuropäischen Raum.
Grund dafür mögen vielleicht "erleichterte" Recyclingauflagen sein. So ist denkbar, dass dort der Arbeitsschutz nicht so ausgeprägt wie in Westeuropa ist und deshalb ein Kostenfaktor entfällt.
Ein weiterer (möglicher) Grund könnte sein, dass dort das Lohnniveau und die Standortkosten niedriger sind.
Die Unternehmen geben darüber leider keine Auskunft, so dass man die Gründe eben nur vermuten kann.
Es steht jedoch fest, dass alle Recyclingunternehmen die Leerbehälter auch wirklich recyclen und nicht "einfach wegwerfen". Sie bekommen ja kein Geld für das Recycling und müssen sich deshalb dadurch auch refinanzieren.